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Archiv-Artikel

Union ist weiter auf der Suche

Die CDU nominiert den Europaabgeordneten Ingo Schmitt als Kandidaten für den Landesvorsitz. Der 47-Jährige will aber nicht als Spitzenkandidat 2006 antreten. Dafür wird eine „Person mit bundesweitem Format“ gesucht

Der designierte Berliner CDU-Landesvorsitzende Ingo Schmitt will selbst nicht als Spitzenkandidat bei der Abgeordnetenhauswahl im kommenden Jahr antreten. „Ich schließe für mich eine Spitzenkandidatur klar aus“, sagte Schmitt am Samstag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Für diese Aufgabe suche er zusammen mit dem Fraktionschef Nicolas Zimmer eine Persönlichkeit von bundesweitem Format. Namen nannte Schmitt allerdings nicht. Laut mehreren Medienberichten favorisiert die Berliner CDU den Leiter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Klaus Töpfer.

Der 47-jährige Europaabgeordnete Schmitt war am Freitagabend einstimmig von den Kreisvorsitzenden als Kandidat für den CDU-Landesvorsitz nominiert worden. Er soll am 28. Mai auf einem Landesparteitag als Nachfolger von Joachim Zeller gewählt werden. Der amtierende Landesvorsitzende hatte vergangene Woche überraschend auf eine erneute Kandidatur verzichtet.

Schmitt kündigte an, dass er auf jeden Fall Europaabgeordneter bleiben will. „Ich werde mein Mandat weiterhin wahrnehmen.“ Der CDU-Politiker sitzt bereits seit 1999 im Europaparlament. Angesichts der modernen Kommunikationstechnik sehe er kein Problem darin, zwei bis drei Tage pro Woche nicht in Berlin zu sein.

Ziel der Berliner CDU bei der bevorstehenden Wahl sei es, den rot-roten Senat abzulösen. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir einen Spitzenkandidaten finden, der weit über die Stadt hinausstrahlt“, sagte Schmitt. „Damit werden wir den Berlinern ein personelles Angebot unterbreiten, das überzeugend und um Klassen besser ist als das, was die SPD mit Herrn Wowereit zu bieten hat.“

Für konkrete Namen sei es zu früh, sagte Schmitt. Mit den CDU-Kreisvorsitzenden sei verabredet, zur Jahreswende 2005/2006 einen Kandidaten zu präsentieren. Zu den immer wieder genannten Namen Töpfer und des früheren Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Friedrich Merz, sagte Schmitt: „Die genannten Namen würden sehr viel Glanz in die Stadt bringen.“ Bisher habe es in der Berliner CDU aber noch keine „konzentrierte und abgestimmte Suche und Ansprache von Persönlichkeiten gegeben“. Das werde jetzt allerdings vorangetrieben. „Der Suchkreis ist das gesamte Bundesgebiet.“

Neuer Generalsekretär des Landesverbandes soll der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Frank Henkel, werden. In beiden Funktionen solle Henkel künftig „eine Brücke zwischen Partei und Fraktion schlagen“, betonte Ingo Schmitt. Über seine sieben Stellvertreter im Landesvorsitz seien noch keine Absprachen getroffen worden. Einig sei man sich nur, Zeller zu bitten, für einen der Stellvertreterposten zu kandidieren. DPA