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Ungleiches Duell im DFB-Pokal

■ Werder Bremen denkt an Europa, Stuttgarter Kickers an Regionalliga

Die einen träumen von der Champions League, die anderen fürchten sich vor dem Absturz in die Regionalliga: Selten waren die Gegner in einem Halbfinale des deutschen Fußball-Pokalwettbewerbs so ungleich wie in der heutigen Partie zwischen Werder Bremen und Stuttgarter Kickers. „Bremen ist derzeit in der Liga top, ist die Pokalmannschaft des vergangenen Jahrzehnts, ist Titelverteidiger, obendrein noch international dabei und spielt vor eigenem Publikum gegen einen Zweitligisten, der auf einem Abstiegsplatz steht – krasser kann eine Favoritenrolle nicht sein“, beschrieb Kickers-Trainer Michael Feichtenbeiner die Unterschiede.

Die Verantwortlichen und Spieler des SV Werder geben sich nach außen hin zurückhaltend, um jeden Eindruck von Überheblichkeit zu vermeiden. Doch ernsthaft glaubt niemand an ein Scheitern gegen den Außenseiter. Mit einem Sieg gegen die Schwaben kann der Cup-Verteidiger nicht nur den sechsten Einzug in das Pokalfinale seit 1989 schaffen, sondern auch schon frühzeitig ein Stück Planungssicherheit für die nächste Saison betreiben. Am 6. Mai könnte es im Finale in Berlin zu einer Neuauflage des Vorjahres-Endspiels gegen den Bundesliga-Spitzenreiter FC Bayern München kommen. Allerdings müssen die Bayern morgen erst einmal ihr Halbfinale gegen Hansa Rostock für sich entscheiden.

„Das ist eine Riesenchance. Die dürfen wir nicht leichtfertig aus der Hand geben“, warnte Bremens Abwehrspieler Frank Baumann. Torwart Frank Rost rechnet damit, dass er einen insgesamt ruhigen Abend verleben wird: „Die Stuttgarter werden voraussichtlich hinten drin stehen und auf Konter warten. Wir müssen geduldig sein.“ dpa

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