■ Stasi/Heym: Unglaubwürdig machen
Berlin (dpa) – Die Stasi wollte den Schriftsteller Stefan Heym bloßstellen, in der Öffentlichkeit unglaubwürdig machen und ihn gesellschaftlich isolieren. Das geht aus Stasi-Akten der Gauck-Behörde von 1980 hervor. In einem „Arbeitsplan“ der Hauptabteilung 20, die für die Bekämpfung der „Regimefeinde“ der DDR zuständig war, hieß es, Heym solle „durch geeignete Maßnahmen der Verunsicherung und der Zersetzung des Verbindungs- und Freundeskreises in seiner negativ-feindlichen Wirkungsweise weitestgehend“ eingeschränkt werden. Ferner habe die „Bearbeitung“ Heyms das Ziel, „ihn in der Öffentlichkeit unglaubwürdig zu machen“. Außerdem wollte die Stasi nachweisen, daß Heym westliche Journalisten und Diplomaten für Kuriertätigkeiten mißbrauche.
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