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Unglaublich rotwangig

■ Hamburg-Filme als Matinee im Abaton

„Und die Bettumrandung – einfach zauberhaft!“ Ja, nicht nur den blauen Fusselteppichrahmen rings ums Furnierbett, sondern gleich die ganze Einrichtung hat das Ehepaar bei der „GEG“ gekauft, die als Teil der „Konsum“ das Möbelketten-Unwesen in Deutschland begründete. Behaglichkeit auf Lebenszeit heißt der Hamburger Kurzfilm von 1959, in dem ein unglaublich rotwangiges Paar von seinem Möbelkaufglück erzählt und uns die versenkbare Brotmaschine in der Einbauküche vorführt.

Dieser und viele weitere Kurzfilme in, um und über Hamburg, zusammengestelltvon der Landesbildstelle Hamburg, werden in der Reihe „Hamburg im Film“ sonntagmorgens im Abaton-Kino laufen. Den Auftakt machen übermorgen sechs Tierfilme von 1935 bis 1982 rings um Hagenbeck und Hausgetier.

„Des Volkes Wohl ist unsrer Arbeit Ziel“ heißt das November-Programm über Konsum-Freuden zwischen 1926 und 1959, und im Dezember und im Januar werden Filme des Hamburger Filmemachers Bodo Menck gezeigt. Menck (Jahrgang 1926) hat ab 1949 Kultur-, Unterrichts-, Industrie- und Werbefilme gedreht – Nachhilfe in Nachkriegs-Denke. In „Industriezentrum Hamburg“ von 1952 schwärmt der Sprecher vom „beachtlichen und ausbaufähigen Industriezentrum“ (Ansicht siehe Filmphoto), während die Kamera durch die Produktionsstätten der Stadt fährt und dutzendfach dankbare Fachkräfte bei der Präzisionsarbeit zeigt. „Alle Hände greifen ineinander, um die neugewonnene Produktionsfreiheit zu nutzen.“ Um das Glück zu vervollständi-gen, müsse nur mehr Hamburgs „natürliches Hinterland im Osten wieder in den Organismus miteinbezogen werden“: So ideologisch blütenrein verbreitet heutzutage nicht einmal mehr die Wirtschaftsbehörde ihre Mission vom quasi-biologischen Zusammenhang von Industrie und Wohlstand. uwi

„Hamburg und seine Tiere“,

27. Okt., „Des Volkes Wohl...“,

24. Nov., Bodo Menck-Filme

1. Teil, 15. Dez.. 11 Uhr, Abaton

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