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Archiv-Artikel

Ungerecht und dumm

betr: Keine Zweckentfremdung des Geldes für unsere Jüngsten!

Mit Freude hat die Bremer Initiative für eine Familienfreundliche Stadt (aus Arbeitnehmerkammer, ZGF, KDA, DGB und Forum „Zeiten der Stadt“) am 14.07.04 vernommen, dass das Bundeskabinett den Ausbau der Kinderbetreuung für unter 3-Jähringe beschlossen hat. Den Kommunen sollen jährlich bis zu 1,5 Mrd. Euro zufließen, um die Kinderbetreuung für unter 3-Jährige auf europäisches Niveau anzuheben. Umso größer waren Enttäuschung und Empörung als am 16.07.04 der Presse zu entnehmen war, dass in Bremen an eine Umsetzung des Kleinkinderbetreuungsgesetzes nicht zu denken sei: Das Bremen zugedachte Geld sei im Bremer Haushalt bereits anderweitig verplant. Die Bremer Initiative für eine familienfreundliche Stadt fragt: In Bremen ist am 11. Mai ein Bündnis für Familie ausgerufen worden; wie lässt sich damit vereinbaren, dass vom Bund ausdrücklich für unsere Kleinsten bestimmte Gelder einfach zweckentfremdet werden? Zum einen ist es ein Unrecht den jüngsten Mitgliedern unserer Gesellschaft gegenüber. Zum anderen ist es eine Dummheit: Die Kinder brauchen soziale und pädagogische Anregung und Betreuung; Eltern und Unternehmen brauchen eine bessere und frühere Vereinbarkeit von Familie und Beruf; die Gesellschaft und das Land Bremen im Besonderen braucht mehr Kinder, wenn sie genügend Beitragszahler in die Rentenversicherung und mehr Einwohner und damit Steuerzahler bekommen wollen.

MARGARETA STEINRÜCKE, Arbeitnehmerkammer / Bremer Initiative für eine familienfreundliche Stadt