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Ungarn gegen Springer

Budapest (dpa) - Der Verband der Ungarischen Zeitungsverleger hat gegen die „Abhängigkeit von ausländischem Kapital“ protestiert. Wie er in einer am Mittwoch in der ungarischen Presse veröffentlichten Stellungnahme erklärte, herrsche gegenwärtig „Anarchie“ in der ungarischen Presse, die der Demokratie zuwider laufe.

Ohne den Springer-Verlag, der am Vortag bei mehreren ungarischen Provinzzeitungen eingestiegen war, zu nennen, hieß es: „Die Zeitungsverleger nehmen nicht hin, daß ein unrühmliches Monopol einer einzelnen Partei durch eine andere, von ausländischem Kapital gelenkte Abhängigkeit ersetzt wird“. Der Verband protestierte ferner gegen „die Ausnutzung von Gesetzeslücken zur Monopolisierung überregionaler und örtlicher Zeitungen“. Er forderte einen Verkaufsstopp für Zeitungen, bis dies gesetzlich geregelt sei.

Am Dienstag hatte der Axel-Springer-Verlag den Einstieg bei vier der 20 Provinzzeitungen Ungarns bestätigt, die bisher der noch regierenden Ungarischen Sozialistischen Partei (USP) gehörten. Nach Darstellung des Direktors der Axel Springer Budapest GmbH, Jozsef Bayer, und der USP, habe der Verlag die Zeitungen aber nicht gekauft. Außerdem seien die Redaktionen der Zeitungen an den Springer Verlag herangetreten und nicht umgekehrt.

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