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Unerhörte Musik

Zum hundertsten Mal erklang am Dienstag abend in der Berliner Kabarett-Anstalt am Kreuzberger Mehringdamm Unerhörte Musik. Wie Kultursenator Ulrich Roloff- Momin anläßlich dieses Jubiläums mitteilte, wurden bislang in dieser Konzertreihe 130 Werke von Berliner Komponisten vorgestellt, davon 50 von jungen Musikern. Dreißigmal sei dabei zu Uraufführungen eingeladen worden, achtzig Prozent der Konzerte habe die »Berliner Szene« bestritten. Die Kosten der Konzertreihe habe der Senat getragen. Roloff-Momin sprach sich in diesem Zusammenhang für eine stärkere Unterstützung des neuen Musikschaffens aus.

Mitglieder der Initiative Neue Musik Berlin e.V., der über 300 Interpreten und etwa 130 Komponisten angehören, wiesen im Anschluß an das Konzert darauf hin, daß die Existenz zahlreicher freier Gruppen wegen finanzieller Einsparungen im zweiten Halbjahr gefährdet sei. Der Komponist Lothar Voigtländer bezifferte den Bedarf an Fördermitteln für die zeitgenössische E-Musik mit rund 4,8 Millionen DM. 1990 waren für freie Aktivitäten auf diesem Gebiet 600.000 Mark verausgabt worden. Wie Roloff-Momin informierte, lägen 1991 für diesen Musikbereich Förderbegehren in Höhe von zwei Millionen Mark vor. Die finanziellen Entscheidungen auf diesem Gebiet sollen im Juni im Abgeordnetenhaus fallen.

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