: Und noch lauter als Bomben
Die Kunst der Werbung ist allemal die Verdichtung. „Lauter als Bomben“ ist dabei schon mal ein guter Titel, und in der Knappstzusammenfassung des Filminhalts auf die Schlagzeile „Ein Begräbnis und eine Love-Story voller erotischer Spannung machen diese schwarze Komödie zu einem etwas anderen Bild der polnischen Provinz“ prickelt es sogar beim letzten Wort. Eben Provinz. Die nun genau der Gegenentwurf zu Glamour ist, und das weiß in der etwas längeren Lebensfassung als Hauptfigur der junge Automechaniker Marcin auch ganz genau. Mit dem Soundtrack aus Smiths-Songs hält er sich über Wasser und wartet, welche Wendung in seinem Leben noch geschehen mag. So aber hört sich das wieder mehr nach den grauen Kleidern der Normalität an, doch wie mitreißend sich die gestalten lässt, hat man in den hiesigen Lichtspielhäusern ja gerade bei „Halbe Treppe“ wieder gesehen. Die knisternde Spannung des Alltags. Überall. „Lauter als Bomben“ gilt dabei als einer der besten polnischen Filme der letzten Jahre, und nach der Deutschlandpremiere am Samstag im Filmkunsthaus Babylon kann man sich mit dem Regisseur Przemyslaw Wojcieszek noch über das Leuchten in der polnischen Provinz unterhalten.