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Und nach der Haft?

■ Integrationshilfe-Verein feiert Jubiläum

Wenn sich die Gefängnistore öffnen, ist die Freiheit oft keineswegs grenzenlos: kaum Geld, weder Wohnung noch Arbeit. Hier setzt die Tätigkeit von Integrationshilfen e.V. ein, finanziell unterstützt von der Justizbehörde. Gestern feierte der Hamburger Verein sein zehnjähriges Bestehen.

„Staatliche Hilfe beschränkt sich meist auf die Verpflichtung, regelmäßig den Bewährungshelfer zu besuchen“, erläutert Oliver Schwarz, einer der acht Mitarbeiter des Vereins. Integrationshilfen, die freiwillig aufgesucht werden, bieten mehr: So unterstützt das Projekt „Sprungbrett“ bei der Arbeitssuche, kümmert sich um Umschulung und Weiterbildung. Etwa 150 Haftentlassenen konnte „Sprungbrett“ im Laufe seines Bestehens zu einem Arbeitsplatz verhelfen; 70 Menschen wurden in Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen vermittelt. Bei der Wohnungssuche und Haushaltsführung hilft „Trotzdem“. Das Wohnprojekt verfügt über 25 möblierte Einzelzimmer als vorübergehende Unterkünfte, rund die Hälfte der Bewohner konnte anschließend eine eigene Wohnung beziehen.

„Der Anteil der Drogenabhängigen und Substituierten unter den Häftlingen ist groß,“ beschreibt Schwarz ein weiteres Problem, „wir vermitteln daher auch Therapieplätze.“ Und viele Haftentlassene, sagt der Soziologe, stellen überzogene Erwartungen an ihr künftiges Leben: „Die orientieren sich am illegalen Einkommen vor der Haft – da muß dann so mancher Zahn gezogen werden.“

Christine Andersen

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