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Umweltzerstörung geht immer schneller voran

■ UN-Bericht über Zustand der Erde

Genf (epd) – Die Zerstörung der Umwelt hat sich nach einem Bericht der Vereinten Nationen in den letzten 20 Jahren in immer höherem Tempo fortgesetzt. Von der Verschmutzung seien alle Lebensräume wie Boden, Luft und Wasser gleichermaßen betroffen, sagte Martin Uppenbrink, europäischer Direktor des UN-Umweltprogramms (UNEP), bei der gestrigen Vorstellung des Berichts über die Lage der Umwelt. Trotz einiger Verbesserungen etwa der Luftqualität in Westeuropa gebe es aber keine Anzeichen für einen weltweiten Wandel. Die Industrieländer, die Hauptverschmutzer seien, „müssen für den Süden und den Osten bezahlen“. Schließlich verbrauchen sie 80 Prozent der Weltrohstoffe, obwohl sie nur 20 Prozent der Bevölkerung stellen.

Besonders besorgnisserregend sind laut dem Bericht die Zerstörung der Ozonschicht und die Verwüstung weiter Teile nutzbaren Bodens. In Europa ist bereits die Hälfte der Ackerfläche von der Austrocknung betroffen. Als problematisch werden auch die Bedrohung der Artenvielfalt sowie die vermehrten Giftmülltransporte und -lagerungen angesehen. In Osteuropa ist die Umweltsituation geradezu „katastrophal“. In Budapest ist dem Bericht zufolge der Ausstoß von Kohlenmonoxid zweieinhalb Mal höher als der für Ungarn geltende Grenzwert. In Athen fordert der Smog sechs Menschenleben pro Tag. Durch verseuchtes Meerwasser litten in den Mittelmeerstaaten immer mehr Menschen an Haut- und Magenkrankheiten sowie an Hals-, Nasen- und Ohreninfektionen. Besorgt zeigte sich die Organisation auch über die Vernichtung der Wälder. Bereits jetzt sei die Waldfläche der Erde so klein wie nie zuvor seit der letzten Eiszeit.

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