: Umweltalarm in Asien
■ Umweltdreck gefährdet Wachstum
Singapur (dpa) – Rasant steigende Luftverschmutzung in Bangkok und Taipeh, Trinkwasserverseuchung in Jakarta und schwere Erosionsschäden auf den Philippinen und Thailand: Der wirtschaftliche Aufstieg der asiatischen Boomländer hat zu Umweltzerstörungen größten Ausmaßes geführt.
In einem Bericht schlug jetzt die Weltbank Alarm: „Die Umwelt in Asien ist die größte Entwicklungsaufgabe der Welt.“ 38 Milliarden Dollar (66,5 Mrd. DM) Investitionen seien erforderlich für die Modernisierung der Industrie, der Energie- und Wasserversorgung.
Mit dem Wirtschaftswunder in den vergangenen 20 Jahren, so die Weltbank, ist die Belastung durch Schwefel-, Stickstoffdioxyd und Schwermetalle in den Ballungsräumen Thailands um das Zehnfache, auf den Philippinen um das Achtfache und in Indonesien um das Fünfache angestiegen. Die Zerstörung der natürlichen Ressourcen gefährde mittlerweile das weitere Wirtschaftswachstum. Wenn nicht bald etwas geschieht, werden die Industriezentren an selbsterzeugter Luft- und Wasserverschmutzung kollabieren.
Dabei stützt sich die Bank auf die Hoffnung, daß das Wirtschaftswachstum, das das Debakel erst verursacht, doch auch zur Krisenüberwindung beitragen könne. Kapital sei dafür inzwischen ausreichend vorhanden. Zudem forderte die Bank ein System von Steuern und finanziellen Anreizen, um Umweltverschmutzer zur Kasse zu bitten und saubere Industrien zu belohnen.
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