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„Überflüssiges Ritual“

■ GEW: Halbjahreszeugnisse abschaffen, Gespräch mit Eltern und Schülern suchen

Als „überflüssiges Ritual“ betrachten immer mehr LehrerInnen die Halbjahreszeugnisse, erklärte GEW-Sprecher Hannes Holländer. Viele Stunden hätten die PädagogInnen an den vergangenen Wochenenden damit zugebracht, um ihren SchülerInnen in diesen Tagen wieder einmal zu bescheinigen, wie es um ihre Leistungen steht. Einen Sinn machen die Zeugnisse nach Ansicht der Lehrer-Gewerkschaft aber nur bei den SchülerInnen, die sich jetzt für eine weiterführende Schule anmelden oder für eine Ausbildung bewerben müssen.

„Pädagogik kann ohne Zeugnisse auskommen und kennt andere Formen der Rückmeldung und Kommunikation“, plädiert der GEW-Chef Hans-Peter de Lorent für eine humanere Schule. Seine Gewerkschaft schlägt Alternativen vor: In persönlichen Gesprächen mit Eltern oder SchülerInnen könnten Leistungsentwicklungen viel besser dargelegt werden.

Der Schulsenatorin Rosemarie Raab sind Elterngespräche dagegen zu unverbindlich und nicht angemessen: „Die GEW täte gut daran, die vielstimmig vorgetragenen Einwände und Bedenken von Schülern und Eltern ernst zu nehmen.“ Die Leistungsbeurteilung werde nicht gerechter, indem man darauf verzichte.

Aus Protest auf die von ihr verordnete Arbeitszeitverlängerung verzichteten einige Schulen diesmal auf die vor allem an Gesamtschulen üblichen Kommentarbögen, auf denen die LehrerInnen die abstrakten Zensuren erläutern. „Wir bedauern das zwar sehr“, erklärt der Schulleiter der Gesamtschule Steilshoop, Dieter Maibaum. Das Kollegium hoffe aber durch diese Aktion mit den Eltern ins Gespräch zu kommen über die Arbeitsbedingungen von LehrerInnen. paf

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