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Über einen Kamm geschert

■ betr.: "Anwälte der Demokratie", taz vom 16.7.90

betr.: „Anwälte der Demokratie“ (Willi Hoss), taz vom 16.7.90

(...) Heute aber nun Willi Hoss. Nun gut, soll er über Kontakte zur PDS irren, so gut er kann. Soll er Siggi Fries finden, wie er sie sucht. Aber ihm fehlt eine Grundvoraussetzung zum Schreiben. Er formuliert selber, es habe ihm da in Ost-Berlin mehreres die Sprache verschlagen. Gut, das verstehe ich. Aber dann gibt es nur eines: Schweigen. Aber nein, Willi schreibt.

Er schert Bündnis-90-Leute und SED-Menschen über einen Kamm, Oppositionelle und Bürokraten (SEDler und PDSler sowieso; das gehört ja schon zum Ritual). Sein Verständnis für die brutal einreitenden Konzerne ist gewaltig und sein Lob des freien Westens uneingeschränkt. Von Herzen kann er die Arbeiter verstehen, die die konservativen Parteien gewählt haben.

Willi, Willi, womit hast Du solche Wirrungen verdient? Warum mußt Du das tun? Wählerstimmen wird es Dir nicht bringen. Was aber sonst? Du weißt es nicht. Gott allein vielleicht (ich bin Pfarrer, ich glaube: Gott auch nicht.). (...)

Dr. Hans-Peter Gensichen, Wittenberg/DDR

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