Über das NGO Medientraining: Online für die gute Sache

Wie funktioniert Twitter und wie Analysetools? Social Media eignet sich hervorragend, um das Ehrenamt zu stärken.

Kampf für die Natur: Im Hambacher Forst besetzen Umweltschützer-*innen Bäume, um gegen die Rodung des Waldes zu protestieren. So wie dieser Aktivist im September 2018 Bild: Roland Geisheimer/attenzione

von Katja Musafiri

Schnell mal für eine Demo mobilisieren? Über die neuesten Entwicklungen in der Kampagnenarbeit informieren? Bildungsarbeit betreiben, Interessierte vernetzen oder Unterstützer*innen für ein Anliegen finden? Auch die beste Idee und der größte Einsatz verpuffen, wenn man niemanden erreicht.

Wer mit seinem Engagement sichtbar sein will und nach Mitstreiter*innen sucht, kommt heutzutage um Social Media nicht mehr herum. Denn über die Sozialen Netzwerke können mit wenig Aufwand unmittelbar viele Menschen erreicht werden. Allein Facebook hat mehr als 30 Millionen aktive Nutzer in Deutschland. Solch ein Potential eignet sich hervorragend, um das Ehrenamt oder soziale Bewegungen zu organisieren und zu stärken. Und das sogar weitestgehend gratis.

Beim NGO-Medientraining vermitteln die Social-Media-Redakteur*innen der taz, wie Soziale Medien effektiv für die eigene gute Sache eingesetzt werden können. Viele der Teilnehmer*innen haben bereits erste Erfahrungen mit einzelnen Netzwerken gesammelt, doch um sie professionell anwenden zu können, gilt es einiges zu beachten.

Damit die Botschaft begeistert

Denn wie genau funktionieren Facebook, Twitter, Instagram, Youtube oder Pinterest? Welche Zielgruppe erreiche ich wo und wie bespiele ich den jeweiligen Kanal? Große Organisationen wie Greenpeace oder Ärzte ohne Grenzen machen es vor – inspirierende Kampagnen zeigen, wie kreativ, vielfältig und effizient die Social-Media-Präsenz von NGOs gestaltet werden kann. Im Praxisteil unseres Training üben wir gemeinsam mit den Teilnehmer*innen, wie ein Post so aufbereitet werden kann, dass die Botschaft begeistert.

Meist bringt die Gruppe ganz unterschiedliches Vorwissen mit. Der eine hat bisher ein kleines Privatprofil auf Facebook eingerichtet und will nun eine Seite für die Freiwillige Feuerwehr seiner Ortschaft bespielen. Andere wie die gemeinnützige Plattform openPetition oder der Verein Sea-Watch sind bereits Social-Media-Profis und interessiert an Kniffen und Strategien, wie sie ihre Kommunikationsarbeit weiterentwickeln können. Beim Austausch profitieren unsere Teilnehmer*innen auch von den Erfahrungen der anderen.

Doch ebenso wichtig, wie die Funktionsweise von Algorithmen oder Analysetools zu verstehen, ist es, ein gutes Verhältnis zur Online-Community aufzubauen. Wie man diese authentisch einbezieht, die Diskussionskultur im Forum mitgestaltet oder im Fall eines Shitstorms angemessen reagiert, ist Teil des Workshops. Denn erfolgreiche Social Media-Arbeit lebt von der Kommunikation untereinander.

Dieser Beitrag stammt aus der Publikation 10 Jahre taz Panter Stiftung.