piwik no script img

Über Karlsruhe zum Duell

BERLIN taz ■ FDP-Chef und Kanzlerkandidat Guido Westerwelle will mit der überholten Definition aufräumen, wonach unter einem Duell ein vereinbarter Zweikampf zu verstehen ist. Ein Duell der Kanzlerkandidaten im Fernsehen – nicht ohne ihn, erklärte er gestern der Presse in Berlin. Neueste Umfragen belegten schließlich, dass „mindestens sieben Millionen Menschen lieber einen Kanzler Westerwelle hätten als Schröder oder Stoiber“, so Westerwelle. Für diese sieben Millionen und für seinen großen Auftritt will Westerwelle bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Der Hagener Parteien- und Staatsrechtler Martin Morlock habe ihm ein Gutachten erstellt, das den Gang nach Karlsruhe rechtfertige. Bis dieses Gutachten zu Ende geprüft ist, verweist Westerwelle auf den Gleichheitsgrundsatz. Es sei „unfair“, wenn deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten keine Chancengleichheit gewährten.

Das Duell, so heißt es, entspringt aus Rachsucht. Und es ist nicht geeignet, verletzte Ehre wieder herzustellen. KEL

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen