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■ An den US-amerikanischen Hochschulen genießt die Lehre allerhöchste PrioritätUSA: Gute Lehrer bekommen mehr Gehalt

An US-amerikanischen Universitäten spielt die Lehre eine größere Rolle als in Deutschland. Das Privileg einer tenure („Festanstellung“) erhalten junge Wissenschaftler nur, wenn sowohl ihre Lehr- als auch ihre Forschungsqualitäten stimmen. Und: Die Lehrbefähigung ist dabei prinzipiell gleichberechtigt.

Freilich ist schon die akademische Kultur an den US-Universitäten eine andere. In Deutschland findet die persönliche Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden meist nur dann statt, wenn es dem Studierenden gelingt, in die zeitlich begrenzte „Sprechstunde“ des Professors zu kommen. In den USA gibt es dieses Nadelöhr nicht: Dort steht die Tür zum Büro des Lehrenden quasi immer offen: Der Studierende darf sich willkommen fühlen.

Ein wichtiges Instrument, die pädagogische Kompetenz einer steten Überprüfung zu unterziehen, ist die Evaluierung des Lehrenden. Hierzulande wird die Bewertung gerne in der banalisierten Form der „Noten für den Prof“ veranstaltet.

Die Resultate bleiben jedoch aus datenschutzrechtlichen Gründen praktisch geheim – Konsequenzen erübrigen sich somit. An US-amerikanischen Hochschulen hat die Evaluierung einen hohen Rang – und sie wird in vielerlei Form angewandt, beispielsweise als student ranking mit sozialwissenschaftlich ausgefeilten Fragebögen.

Diese Ranglisten haben Wirkungen – auch auf Gehaltsverhandlungen. Daneben gibt es noch sogenannte one minute papers („Eine-Minute-Urteile“), die dem Lehrenden als eine Art Rückmeldung dienen: Am Ende eines Seminars schreiben die Studenten in wenigen Minuten auf, was sie vom Stoff behalten haben und wie sie den Lehrenden einschätzen. Der nimmt die kleinen Aufsätzchen mit – und kann sich einen Kopf machen. cif

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