ANKLAGE WEGEN MASSAKER IN BAGDAD : US-Gericht lässt Blackwater-Prozess platzen
WASHINGTON/BAGDAD | Mehr als zwei Jahre nach dem Massaker von Wachleuten der US-Sicherheitsfirma Blackwater an Irakern in Bagdad ist ein Gerichtsverfahren gegen fünf Mitarbeiter vorerst geplatzt. Richter Ricardo Urbina am Bezirksgericht in Washington wies die Anklage mit der Begründung zurück, die Staatsanwaltschaft habe Beweismittel gegen die Beschuldigten missbräuchlich verwendet. Deswegen habe er den gesamten Fall verwerfen müssen. Die irakische Regierung kritisierte die Entscheidung scharf und kündigte Berufung an.
Den Angeklagten sollen im September 2007 unprovoziert auf einem Platz in der irakischen Hauptstadt das Feuer auf eine Menge eröffnet und dabei mindestens 34 Menschen getötet oder verletzt haben, darunter Frauen und Kinder. Die Staatsanwaltschaft listete gegen die fünf unter anderem 14 Anklagepunkte wegen Totschlags und 20 wegen versuchten Totschlags auf. Laut dem Richter verletzte die Regierung die Rechte der Angeklagten, weil die Staatsanwaltschaft Aussagen der Männer verwendete, für die ihnen Immunität zugesagt worden war. (dpa)