: US-Freispruch für Motassadeq
Der Verteidiger des Terrorverdächtigen Mounir El Motassadeq rechnet einen Monat vor der Neuauflage des weltweit ersten Prozesses um die Anschläge vom 11. September 2001 mit einem Freispruch. „Die Aussetzung des Haftbefehls gegen meinen Mandanten im April war eine ganz deutliche Vorentscheidung“, sagte Motassadeqs Rechtsanwalt Josef Gräßle-Münscher. Der Anwalt geht davon aus, dass die amerikanische Regierung bislang gesperrte Aussagen des in US-Haft sitzenden mutmaßlichen Terrorplaners Ramzi Binalshibh freigeben muss: „Damit wird Motassadeqs Unschuld verlässlich bewiesen werden können.“ Weder der Vorwurf der Beihilfe zum Mord in mehr als 3.000 Fällen noch die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in der so genannten Hamburger Zelle seien haltbar.
Motassadeq sei zurzeit auf der Suche nach einem Praktikumsplatz als Nachrichteningenieur, sagte Gräßle-Münscher. „Er hat mehrere vergebliche Versuche unternommen, aber alle angefragten Unternehmen äußerten Angst.“ Das Praktikum brauche der 30-Jährige, um sich im Studiengang Elektrotechnik an der TU-Harburg zur Prüfung melden zu können. lno