: US-Bürger in Istanbul erschossen
Ankara (afp/dpa) — Ein amerikanischer Staatsbürger ist von drei Mitgliedern der linksextremen Organisation „Dev-Sol“ in Istanbul erschossen worden. John Jendy, Generaldirektor der amerikanischen Firma Vinnell Brown and Root (VBR), wurde nach Angaben der halbamtlichen Nachrichtenagentur 'Anatolien‘ am Freitag in seinem Büro mit einer schallgedämpften Pistole getötet. In dem Bekennerschreiben der Dev-Sol heißt es: „Wir schicken einen weiteren Johnny an Bush zusammen mit Özal.“ In der Türkei werden Amerikaner pauschal als „Johnny“ bezeichnet. Der Anschlag ereignete sich kurz nach dem Abflug des türkischen Präsidenten Özal in die USA, wo er mit Präsident Bush über die Lage im Mittleren Osten sowie über die Zypern-Frage sprechen wird.
Die Attentäter konnten unerkannt entkommen. Die Firma VBR unterhält mit dem amerikanischen Militär einen Vertrag zur Versorgung der amerikanischen Militärbasen in der Türkei.
Es handelt sich um das zweite Attentat gegen einen amerikanischen Staatsbürger seit Anfang der Woche. In beiden Fällen arbeiteten die Opfer für die amerikanische Armee, die auf den türkischen Militärbasen Stützpunkte unterhält.
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