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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Die kanadische Schriftstellerin Alice Munroe ist – Glückwunsch! – um 60.000 britische Pfund reicher. Sie gewann den diesjährigen Man Booker International Prize, einen der wichtigsten Preise für englischsprachige Literatur. Auch in der deutschsprachigen Literaturszene dürfte das auf Interesse stoßen: Alice Munroe, 1931 geboren, ist eines der großen Vorbilder für miteinander thematisch oder durch Figuren verbundene Kurzgeschichtensammlungen. Daniel Kehlmann hat mit „Ruhm“ so etwas geschrieben. Und Judith Hermanns aktuelle Sammlung „Alice“ trägt ihren Titel nicht ohne Grund: Sie hat schon mal Geschichten von Alice Munroe vorgelesen und für deren Sammlung „Der Traum meiner Mutter“ ein Nachwort beigesteuert. Zehn Erzählbände und einen kleinen Roman hat Alice Munroe bisher geschrieben. Thematisch halten sie sich an den Originaltitel ihrer zweiten, 1971 erschienenen Sammlung: „Lives of Girls and Women“.

Im März 2006 wurde eine einstweilige Verfügung gegen den Kinofilm „Rohtenburg“ von Martin Weisz erlassen; nun darf er doch in Deutschland gezeigt werden. Das entschied am Dienstag in letzter Instanz der Karlsruher Bundesgerichtshof. Es geht in „Rohtenburg“ um Erwin Meiwe, der im Juni 2001 einen Mann auf dessen Wunsch hin tötete und verspeiste. Meiwe hatte gegen den Film geklagt.

Eine Ausstellung mit Fotografien von Beuys-Aktionen im Museum Schloss Moyland ist in Gefahr. Die VG Bild-Kunst hat angekündigt, die Schau des Fotografen Manfred Tischler bis morgen zu schließen. Die Frau des 1986 verstorbenen Künstlers, Eva Beuys, hat Bildrechte geltend gemacht. Fünf Fotos musste die Museumsdirektorin Bettina Paust gestern schon abnehmen.