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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Der Iran sieht die Vergabe des Oscars für den besten Film an „Argo“ politisch motiviert. Die Nachrichtenagenturen Mehr und Fars schrieben, die politische Dimension des Preises sei besonders deutlich geworden, indem Amerikas First Lady, Michelle Obama, live aus dem Weißen Haus zugeschaltet wurde und den Oscar für Ben Afflecks Polit-Thriller verkündete. Es stelle sich die Frage, warum das ausgerechnet dann geschehe, „wenn ein antiiranischer Film ausgezeichnet wird“. Die Geschichte von „Argo“ beruht auf wahren Begebenheiten, einer US-Geiselbefreiung durch die CIA im Iran. Der Iran hatte schon vorab den Verdacht geäußert, die sieben Oscar-Nominierungen für „Argo“ hätten politische Gründe. Kultusminister Mohammed Hosseini hatte der Nachrichtenagentur dpa gesagt, das Werk habe sowohl technisch als auch künstlerisch die Preise nicht verdient. Iran plant einen Gegenfilm zu „Argo“. Darin sollen die Ereignisse vor 33 Jahren aus iranischer Sicht erzählt werden, als sechs Geiseln in Teheran mit Hilfe von CIA-Agenten und Hollywood-Produzenten aus dem Land geschmuggelt werden konnten.

Um den mit 30.000 Euro dotierten Journalistenpreis der Deutschen Zeitungen, den Theodor-Wolff-Preis, bewerben sich in diesem Jahr 396 Journalisten. Unter ihren 383 Beiträgen befanden sich erstmals auch Artikel, die nur auf Webseiten veröffentlicht worden sind. „Es war gut und richtig, dass wir den Wettbewerb im 50. Jahr seines Bestehens auch für Online-Artikel geöffnet haben“, sagte dazu Hans-Joachim Fuhrmann, aus dem Kuratorium für den Theodor-Wolff-Preis. Die große Zahl der Bewerbungen beweise den hohen Stellenwert journalistischer Qualität.