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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Durch ihren sicheren Blick für Menschen und Situationen sind Bilder entstanden, die man nicht vergisst. Barbara Klemm (70) ist die erste Fotografin, die den Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main erhält, einen der angesehensten deutschen Kunstpreise. Sie habe es nicht glauben können, sagte sie, als sie die Nachricht erhielt. Denn bisher war der Preis den traditionellen Künsten von Malerei bis Architektur vorbehalten.

Die Auszeichnung wird seit 1978 alle drei Jahre am 12. Februar vergeben, dem Geburtstag Beckmanns, sie ist mit 50.000 Euro dotiert. Zu den bekanntesten Preisträgern gehören Arnulf Rainer, Willem de Kooning und Maria Lassnig.

Die Überraschung kommt nicht von ungefähr, denn Barbara Klemm definiert sich nicht als Künstlerin. 40 Jahre lang war sie Fotoreporterin für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, insbesondere für das Politik- und Feuilleton-Ressort. „Sie ist eine große Dokumentaristin und eine Künstlerin von Rang“, heißt es in der Begründung der Jury.

Zu den Ersten, die die künstlerische Qualität ihrer Bilder erkannten, gehörte in den 90er-Jahren das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, dessen Klemm-Sammlung mittlerweile 254 Bilder umfasst.