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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Der „007 des Ostens“ ist tot. Der unter diesem Spitznamen bekannte Schauspieler Alfred Müller starb im Alter von 84 in Berlin. Die Todesursache war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Müller begann seine Karriere im brandenburgischen Senftenberg. Ab 1955 spielte er mehrere Jahre lang am Ostberliner Maxim Gorki Theater. Seinen Durchbruch hatte er 1963 als DDR-Spion in dem Spielfilm „For Eyes Only“, durch den er als östliche James-Bond-Variation bekannt wurde. 1969 erhielt er den Nationalpreis der DDR für seine Rolle als Karl Marx in dem Film „Mohr und die Raben von London“. Nach der Wende war Müller unter anderem in Fernsehproduktionen wie „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ zu sehen.

Glückwunsch. Der niederländische Schriftsteller Cees Nooteboom hat am Sonntag in Weimar den Literaturpreis 2010 der Konrad-Adenauer-Stiftung erhalten. In seiner Laudatio würdigte Bundestagspräsident Norbert Lammert den 77-Jährigen als glänzenden Schriftsteller von internationalem Rang, leidenschaftlichen Europäer und Humanisten. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Nooteboom („Allerseelen“, „Rituale“) wurde 1933 in Den Haag geboren und lebt heute in Amsterdam und auf Menorca. Seine Bücher wurden in mehr als 15 Sprachen übersetzt. Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung vergibt den Literaturpreis seit 1993.

Der Dirigent Christian Thielemann hört privat selten Musik. „Manchmal halte ich es wochenlang ohne aus“, sagte der 51-jährige Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker den Kollegen vom Focus. „Wenn ich Auto fahre, höre ich grundsätzlich nur Popmusik, man muss ja wissen, was Madonna so macht.“ Na ja, ob er mit Madonna da die richtige Aktualitätsreferenz getroffen hat, ist ja fraglich – üblicherweise wird dafür doch inzwischen Lady Gaga eingesetzt –, aber sei’s drum. Er möge, so Thielemann jedenfalls weiter, auch gern Jazz, HipHop weniger. „Klassik übrigens höre ich so gut wie nie.“ Er brauche die musikalische Enthaltsamkeit, um produktiv zu sein, sagte Thielemann dann auch noch: „Ich muss ab und zu vom Thema wegkommen, dann brenne ich wieder darauf, Musik zu machen.“