: UNTERM STRICH
Die Repression von Künstlern und Aktivisten in Iran hält an. Die Filmemacherin und Frauenrechtlerin Mahnas Mohammadi ist nach Oppositionsangaben festgenommen worden. Das meldete die Nachrichtenagentur AFP. Von den Behörden gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Mohammadi sei am Sonntagvormittag von Sicherheitskräften aus ihrem Haus in Teheran abgeführt worden, war auf der Website www.kaleme.com zu lesen. Vor zwei Jahren saß sie schon einmal in Haft, nachdem sie an einer Gedenkfeier auf dem Teheraner Beheshte-Zahra-Friedhof teilgenommen hatte; dabei wurde derer gedacht, die gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad protestiert hatten und dabei getötet worden waren.
Mohammadi ist für ihren Film „Frauen ohne Schatten“ in mehreren Ländern mit Preisen ausgezeichnet worden. Laut einem in Paris lebenden Vertrauten wurde ihr kürzlich der Reisepass abgenommen. Sie habe deshalb nicht zu den Filmfestspielen nach Cannes reisen können. Auf einer Veranstaltung sei dort eine Botschaft von ihr verlesen worden, derzufolge sie eine neue Dokumentation über die Frau im Iran plane. In der Erklärung hieß es: „Ich bin eine Frau und Regisseurin – zwei ausreichende Gründe, um in diesem Land schuldig zu sein.“
Eine weitere iranische Menschenrechtsaktivistin wurde schon vergangene Woche festgenommen: Die 1986 geborene Sportfotografin Maryam Majd plante, nach Deutschland zu reisen und Material für ein Buch zur WM zu sammeln. Laut www.kaleme.com wurde sie aber vor ihrer Ausreise im berüchtigten Evin-Gefängnis eingesperrt. Majd kämpft dafür, dass Frauen erlaubt wird, sich Fußballspiele im Stadion anzuschauen.