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Archiv-Artikel

UNSER ALLER FÄNGE: ARME COMMERZBANK ENTKOMMT RAUBTIER STAAT

Wissen Sie, liebe Wahrheit-Leser und Steuerzahler, was „Fänge“ sind? So nennt man bei Greifvögeln ihre mit enormen Krallen besetzten Füße. Und mit diesen Fängen ergreifen die Raubvögel ihre Beute. „Commerzbank löst sich aus den Fängen des Staates“, meldete gestern die Nachrichtenagentur Reuters. Schwer metaphorisch zeichnet Reuters ein rührendes Sprachbild: Die arme Commerzbank wurde Opfer des mächtigen Vogels Staat. Doch bevor der sie auffraß, konnte sich die kleine Bank gerade noch aus seinen Fängen befreien. Ist das tatsächlich so? Oder ist nicht die Commerzbank selbst ein Raubtier des Kapitalismus, das sich durch seine Fressgier fast vernichtet hätte? Stattdessen wurde die Commerzbank mit viel, sehr viel Steuergeld aus unser aller Staatssäckel vor dem Ruin gerettet. Jetzt aber zahlt eben dieses Fastpleiteunternehmen selbstverständlich das von der Gemeinschaft geliehene Kapital zurück. Was ebenso kapitalhörige wie verlogene Wirtschaftsjournalisten von Reuters zum Befreiungsakt aus den Fängen eines Raubvogels stilisieren. Reuters sollte man auch mal einem Greif zum Fraß vorwerfen.