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UNO-Delegation reist nach Somalia

Nairobi/Addis Abeba (dpa/afp) — Eine 20köpfige Delegation von Vertretern der UNO, der Arabischen Liga, der Organisation Afrikanischer Einheit (OAU) und der Islamischen Konferenz will in dieser Woche zu Gesprächen in die somalische Hauptstadt Mogadischu reisen. Sie will mit den Führern der beiden verfeindeten Gruppen sprechen und eine Einstellung der seit November andauernden Kämpfe erreichen. Entsprechende Bemühungen einer OAU-Delegation waren in der vorigen Woche erfolglos geblieben.

Vor knapp zwei Wochen hatten die Bürgerkriegsparteien nach Verhandlungen mit der UNO in New York einen Waffenstillstand ausgehandelt, ihn aber nicht eingehalten. Auch Anfang dieser Woche wurden Kämpfe aus Mogadischu gemeldet, allerdings nicht so intensiv wie vorher. Der nigerianische Außenminister Nwachukwu hatte am Wochenende angekündigt, die Zustimmung von Interimspräsident Ali Mahdi Mohammed und seinem Rivalen General Mohammed Farak Aidid zum Waffenstillstand erreicht zu haben. Etwa 7.000 Menschen sind seit November umgekommen, Hunderttausende geflohen.

Beim Beginn eines Außenministertreffens der OAU in Addis Abeba gestern gab es Streit darüber, wer Somalia vertreten darf. Ein Delegierter, der Ali Mahdis Interimsregierung vertrat, lieferte sich im Konferenzsaal einen Faustkampf mit Regierungsgegnern. Der Konferenzleiter, Ägyptens Außenminister Amre Mussa, ließ die an der Schlägerei Beteiligten aus dem Saal führen.

Zwischenfälle werden auch aus Nordsomalia (Republik Somaliland) gemeldet. Nach den Berichten griffen in der Hafenstadt Berbera bewaffnete Sicherheitskräfte die Lager internationaler Hilfsorganisationen an und plünderten Lebensmittel und Medikamente.

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