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U–Boot–Akten zurückgehalten

Bonn (ap) - Das Bundeswirtschaftsministerium hat die Akten über das U–Boot–Geschäft der bundeseigenen Kieler Werft HDW und des Ingenieurkontors Lübeck (IKL) mit Südafrika offenbar unvollständig an das Finanzressort weitergegeben. Dessen Staatssekretär Obert sagte am Dienstag vor dem Untersuchungsausschuß aus, die von den Firmen entworfene sogenannte Vorlage für den Bundessicherheitsrat hätte nicht zu den Unterlagen gehört, die das Wirtschaftsministerium seinem Haus im September 1985 übergeben habe. Der Inhalt dieses Vorlage– Entwurfs ist in weiten Teilen deckungsgleich mit einem „persönlich–vertraulichen“ Schreiben des HDW–Aufsichtsratsvorsitzenden Pieper an Finanzminister Stoltenberg vom 6. Oktober 1983. Darin wird vorgeschlagen, die Pläne als Mikrofilme im Diplomatengepäck zu liefern und die Aufbauten der U–Boote so umzukonstruieren, daß das deutsche Design nicht erkennbar ist. Stoltenberg hatte Pieper daraufhin aufgefordert, „die Finger davon zu lassen“. Dieses offenbar zunächst in den Akten des Finanzministeriums nicht enthaltene „Memo“ sei im Januar 1987 als „geheim“ eingestuft worden, so Obert.

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