■ Soundcheck: UB 40
Heute abend: UB 40. Die Reggae-Popper, deren Bandname vom Unemployment Benefit-Formular herrührt und die sich zum Beginn ihrer Karriere gerne als die verlorenen Söhne des Empires mit Polit-Parolen hervortaten, sind heute eine Charts-Chauvi-Band, die ihren Polit-Appeal vergolden. Die verräterische Transformation von Street-Credibility in Pop-Margarine mit weiblichem Zierfleisch zeigt wieder einmal nur, daß der Schein kritischen Bewußtseins durch kommerziellen Erfolg endlich seine Heuchelei offenbart. Ähnlich wie Sting findet auch UB 40 den geldbringenden Konsens nur durch naive Christlichkeit in Wort und Musik. Gut oder Böse, das ist hier die Frage? tlb
Sporthalle, 20 Uhr
Außerdem: Alexander O'Neal. Zwischen den Models, mit denen er sich umgibt, wirkt er immer sprachlos wie Kaspar Hauser. Potenzgehabe und mittelmäßige Songs degradieren ihn jetzt in die Markthalle (21 Uhr).
Markthalle, 21 Uhr
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