piwik no script img

Twen Emma

Sie nannten sie nicht „Alice la Castreuse“ oder „Nora“, sondern „Emma“ – „das Gegenteil vom platt Erwarteten“, schrieb Alice Schwarzer. Die ersten 200.000 Hefte waren in drei Tagen ausverkauft. Von nun an waren nicht nur spülunlustige Hausfrauen als „richtige Emmas“ verschrien.

Morgen erscheint das Heft zum 20. Geburtstag. Mittlerweile ist es doppelt so dick und schmückt sich mit farbigen Titeln. Die häßliche Emanze ist hübscher geworden, und das ist ihre Krux. Der nackte „Froschkönig“ auf dem Titel von 1996 lag im Kiosk direkt neben dem ebenso nackten Coverboy der „neuen Frauenzeitschrift Amica“. Ein nackter Mann – keine Provokation mehr, sondern das platt Erwartete.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen