piwik no script img

Tuvalu

D 1999, Regie: Veit Helmer; mit Denis Lavant, Chulpan Hamatova, Philippe Clay u.a.; 100 Min.

Mögen Sie „Die Stadt der verlorenen Kinder“? Oder vielleicht das Spätwerk von Frederico Fellini? Wie stehts mit Emir Kusturcia oder Caro und Jeunet mit ihren „Delicatessen“? Wenn Sie alle Fragen mit Ja beantwortet haben, dann wird Ihnen auch das Debüt des deutschen Regisseurs Veit Helmer gefallen. Der kam mit einer ziemlich verrückten Idee daher, dass sich hierzulande zunächst kein Produzent darauf einlassen wollte. Ausgerechnet Buena Vista erkannte das Potential des Kino-Poeten und leistete Starhilfe für einen Film, der bisher über 20 Auszeichnungen erhalten hat und in dem ausser „Idiot!“ und “Tempo!“ kaum ein Wort gesprochen wird:

Anton (Denis Lavant aus „Die Liebenden von Pont Neuf“) arbeitet im maroden Schwimmbad seines blinden Vaters, der immer noch glaubt, dass die Anlage floriert. Doch der treusorgende Sohn spielt den Lärm von Badegästen nur vom Band ein. Zudem drohen die Behörden mit Schließung des Hallenbades, falls es nicht binnen weniger Tage renoviert wird. Anton träumt derweil weiter seinen Traum von der großen Fahrt, und als er die Kapitänstochter Eva kennenlernt und sich in sie verliebt, scheint der Wunsch endlich Wirklichkeit werden zu können. Denn Eva hat von ihrem Vater einen alten Schleppkahn geerbt und eine geheimsnisvolle Seekarte, auf der unter anderem die kleine Insel Tuvalu eingezeichnet ist... Wie gesagt, ziemlich schräge Angelegenheit, aber wie sagte Veit Helmer so schön über sein „Tuvalu“: „Dieser Film ist mein Kind, und ich habe das Gefühl, dass es sehr verletzlich ist, und Angst, dass es von seinen Klassenkameraden gehänselt wird, weil es anders ist.“ Oha!

Delphi, International

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen