: Turmspringen
Waren unsere Vorschläge nicht gut? Oder haben Deutschlands Chefredakteure und Top-Moderatoren keinen Mumm mehr? Herr Kogel, Herr Kogel. Jetzt sperrt der Sat.1-Chef den „Turm“ einfach zu. „Talk im Turm“ gibt es nicht mehr, teilte der Sender gestern mit, das hätten Sat.1 und die Produktionsfirma AVE vereinbart. Vier Mal darf „Spiegel“-Chef Aust noch einmal ran. Herr Kogel will uns aber weismachen, „ein solches Format“, werde „weiterhin ein fester Bestandteil des Programmangebots von Sat.1 sein – aber wohl einen anderen Namen und einen mieseren Sendeplatz. Wie zu hören ist, soll sich der Springer-Verlag („Bild“) darum können der neuerdings für die „Informationskompetenz“ zuständig ist. Herr Kogel, Herr Kogel! Nehmen Sie sich noch einmal unsere kleine Serie vor! Machen Sie Ihre Hausaufgaben! Oder machen Sie es selbst!
Wie wäre es zum Beispiel mit unserem heutigen Kandidaten? Das ist Michael Maier
Chancen: Kann alles. Nur nicht allzu lang. Hat bei der Berliner ZeitungFAZ-Großfeuilletonisten mit Bild- Schmuddellokaljournalisten versöhnt und darf jetzt beim Stern Polittexte und Tittenfotos aussuchen. Wenn das nicht ein Profil für Sat.1 ist!
Risiken: Diplomorganist Maier beginnt den „Talk im Turm“ mit einem Orgelsolo und fährt zwischen den Sendungen immer nach Amerika, „um sich Anregungen zu holen“. Irgendwann merken selbst die Sat.1-Zuschauer, daß da etwas nicht paßt.
Kogelfaktor:vvvv
v(eine Kogel) unbrauchbar
vvvvvv(sechs Kogeln) ideal
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