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»Türke für zu Hause«

■ Bayram B. bestellte bei Reps telefonisch das Plakat, das ihn selbst zeigt und seit gestern verboten ist

Berlin. Bis gestern abend mußten die Reps ihr rassistisches Wahlplakat, das einen jungen Türken auf einer Demonstration zeigt, von den Werbeflächen in der Stadt entfernen. Der abgebildete Bayram B. hatte erfolgreich eine einstweilige Verfügung vor Gericht gegen die Reps durchsetzen können — seine Persönlichkeitsrechte seien »massiv beeinträchtigt« worden. Gestern vormittag rief der 22jährige Bayram, der in Berlin großgeworden ist, in der Rep-Zentrale an. Nicht unter seinem Namen, sondern unter dem Pseudonym »Schultze«. Die Reps merkten nichts — denn Bayram berlinert perfekt.

»Schultze«: Tach ooch, Schultze mein Name. Ick wollte mal fragen, ob ick von ihnen so 'n Wahlplakat kriegen könnte, so eins aussa U-Bahn.

Reps: Ja, da müßten Sie vorbeikommen und eins abholen.

Na jut, ick will aber eins ham, wo der Türke druff is.

Ja, da muß ich erst mal schaun, ob noch eins da ist ... (kurze Pause) Tut mir leid, die mit dem Türken haben wir nicht mehr da.

Schade, echt schade, wa.

Sie wollten wohl Ihren eigenen Türken für zu Hause haben, was? Hähähähä.

Ja, hähähä. Na denn uff wiedahören.

Ja, tschüs. Bayram B. am Telefon/

Foto: Michael Biedowicz

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