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■ Titel in greifbarer Nähe, aber Personalsorgen

Die Handballerinnen von TuS Walle Bremen haben den dritten Meisterschaftstriumph nach 1991 und 1992 schon in greifbarer Nähe. Nach einem 30:25-Sieg beim abstiegsgefährdeten Berliner TSC verfügen sie weiterhin über einen komfortablen Sechs-Punkte-Vorsprung vor Titelverteidiger TV Lützellinden und dem Buxtehuder SV. „Wenn wir jetzt nicht Meister werden, dann weiß ich nicht, wann wir es werden sollen“, sagte Walle-Abteilungsleiter Jens Eckhoff. Seine simple Rechnung: „Wir haben noch sieben Spiele und müssen davon fünf gewinnen.“

Trainer Leszek Krowicki will von einer vorzeitigen Siegesfeier auch nichts wissen. Trotz des Sieges in Berlin war der Coach sauer, weil seine Mannschaft zu „selbstsicher ins Spiel“ gegangen sei. „Ich habe ein Profi-Team, das mich heute sehr enttäuscht hat“, bemängelt er die Einstellung. „Heute waren wir nicht einmal Halbprofis, eher Amateur.“

Trotz der erstklassigen personellen Besetzung mit fünf Nationalspielerinnen, dazu der überragenden Dänin Anja Andersen und Marina Basanowa aus Kiew drücken Bremen auch Sorgen. Weltmeisterin Renate Zienkiewicz reiste am Sonntag in die Schweiz, wo sie von einem Spezialisten ihr lädiertes Knie checken lassen will. Zwischen Miniskusschaden und angerissenem Kreuzband belaufen sich die Befürchtungen, die beste deutsche Abwehrspielerin könnte für den Rest der Saison ausfallen. „Das wäre bitter, denn sie ist eine wichtige Spielerin“, so Krowicki.

Für die neue Saison steht in Bremen schon jetzt ein Etat von 750.000 Mark. Es muß aber ohne Nationalmannschafts-Linksaußen Silke Fittinger, die der Liebe wegen den Verein verlassen wird, geplant werden. „Wir würden sie gerne behalten, lieber mit 'Fitti' als gegen sie spielen“, sagte Krowicki. Abgesehen von der Suche nach einem Ersatz für sie, habe Bremen „genügend Sterne“. „Wir sind so stark wie die Auswahl“, wagt er den Vergleich. Und die ist immerhin Weltmeister. Peter Juny/dpa

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