: Trüpel-Millionen: Sprecher karten nach
■ Einige Reaktionen auf den Krach um die zusätzlichen 14 Kultur-Millionen
Durchaus ein bißchen schlitzohrig „freut sich“ die Bremer Shakespeare Company, „daß die Deputierten der SPD und CDU endlich begriffen haben, daß der Kulturetat verdoppelt werden muß. Wir begrüßen, daß Sie innerhalb Ihrer Parteien nun endlich 178 Millionen zusätzlich für die Kultur bereit stellen wollen...“ Daß Herr Tetmar Leo in der x-ten „Runde des parteipolitischen Schattenboxens zum ersten Mal den kulturpolitischen Ring betritt“ und sogleich mit dem technischen K.O. für viele Projekte drohe, dies gehöre als Profilneurose besser auf eine Psychiatercouch.
“Dreist“ findet der grüne Abgeordnete und kulturpolitische Sprecher Wolfram Sailer die Blockade des 14-Mio-Topfes und tadelt: „Schlecht gebrüllt, Herr Leo!“ Leo, so Sailer, habe schließlich an der umstrittenen Vorlage eine Woche zuvor noch nichts Wesentliches auszusetzen gehabt.
Detmar Leo selbst, kulturpolitischer Sprecher deer SPD-Fraktion, verstand gestern in einer Presse-Erklärung den Wirbel darüber nicht, daß „Parlamentarier kritische Nachfragen haben und ergänzende Vorschläge machen“. Leo kritisiert, daß das geforderte Gesamtkonzept der Kulturbehörde bis heute nicht vorliege und will nicht akzeptieren, daß die Sanierung des Theaters am Goetheplatz, des Deutschen Schiffahrtsmuseums und der Bau der geplanten Zentralbibliothek nach Auffassung der Kultursenatorin mit den 14 Millionen überhaupt nicht finfnziert werden kann und soll. Leo will noch mal wissen, ob mit den 14 Mio. nicht doch „der Einstieg in die Finanzierung der künftigen Regelaufgaben“ gemeint war. S.P.
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