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Trotzki fehlt weiterhin

■ Sowjetische Wissenschaftler kündigen Rehabilitierung der alten Bolschewisten an Grundsatzrede Gorbatschows wird für den 2. November erwartet

Berlin (afp/taz) - Der Platz für Leo Trotzki wird noch leer bleiben. Die anderen Altbolschewisten jedoch sollen wieder in den Pantheon der bolschewistischen Ahnen aufgenommen werden. Nach Informationen der japanischen Zeitung Yomiuri wird Michail Gorbatschow am 2.November, dem Beginn der Feiern zum 70.Jahrestag der Oktoberrevolution, neben den anderen Stalinopfern aus der KPdSU Nikolai Bucharin, Grigorij Sinowjew und Lew Kamenew rehabilitieren, die ab 1936 Opfer der Stalinschen Säuberungen wurden. Dies kündigten die sowjetischen Historiker Jurij Kukuschkin, Direktor des Fachbereichs Geschichte an der Universität Moskau, und Nikolai Maslow, stellvertretender Leiter der dem Zentralkomitee unterstellten Akademie für Sozialwissenschaften, in dem am Donnerstag in Japan veröffentlichten Interview an. Damit verdichten sich Hinweise ähnlichen Inhalts nach der überraschend einberufenen ZK–Sitzung am Mittwoch voriger Woche, deren Ergebnisse jedoch nicht bekannt gegeben wurden. Möglicherweise hat die Frage um die Rehabilitierung des Stalin–Gegenspielers Leo Trotzki, der während der Revolution eine überragende Rolle spielte, später Oberbefehlshaber der Roten Armee war und im Auftrag Stalins 1940 in seinem mexikanischen Exil ermordet wurde, heftige Diskussionen im ZK ausgelöst. Auf der Rehabilitationsliste, die voraussichtlich am 2.November veröffentlicht wird, stehen unter anderem drei bekannte Namen unter Stalin ermordeter Altkommunisten: Nikolai Bucharin (1888–1938), Grigorij Sinowjew (1883–1936) und Lew Kamenew (1883–1936). Weiterhin im Bann bleibt lediglich Trotzki (1879–1940), der Außenminister wurde, nachdem er Chef der Roten Armee war. Geächtet bleibt er wegen seiner „grundlegenden“ ideologischen Irrtümer. Kommentar auf Seite 4

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