: Trotz Hitze: Wasser satt
■ Von Trinkwasser, Algen und Bakterien
Trotz anhaltender Hitze sind die Grundwasservorräte in Norddeutschland nicht erschöpft. Im Gegenteil: „Dank der ergiebigen Niederschläge im April ist der Vorrat jetzt noch höher als im Sommer letzten Jahres“, erklärte der Leiter des Kieler Landesamtes für Wasserhaushalt und Küsten, Peter Petersen. Mit Einschränkungen im Wasserverbrauch müsse daher nicht gerechnet werden.
Auch die Wasserqualität der Binnengewässer sei, von wenigen abgesehen, von der Hitze bisher nicht beeinträchtigt. Die Gewässer seien mit Sauerstoff gut versorgt, Gefahr drohe erst bei einem Wetterwechsel, wenn unvermittelt die Lichtzufuhr gestoppt wird. Besonderes gefährdet seien dann Fischbestände in flachen Gewässern, die stark mit Nährstoffen belastet sind.
Warnschilder an Badeseen weisen darauf hin, daß das Gewässer durch vermehrte Bakterien verschmutzt sein kann. „Wir können das Baden hier nicht grundsätzlich verbieten, aber wir können warnen, daß der bakterielle Grenzwert überschritten ist und empfindliche Personen sich Magen- und Darmkrankheiten holen können.“
Größere Algenteppiche haben Experten des Landesamtes an den Küsten beobachtet: „In der Nordsee westlich von Sylt haben wir große Konzentrationen der Schaumalge entdeckt; bei Westwind kann es zu Schaum- und Geruchsbelästigung kommen“. An der Ostsee hat Petersen, die Zweigeißelalge gesichtet, die das Wasser rot färbt. Die Bildung der Algen hänge aber vom Wind ab. Petersen: „Bei ablandigem Wind vermischt sich abfließendes warmes mit anfließendem kalten Wasser, in dem sich die Nährstoffe befinden, von denen sich die Algen ernähren.“ Dann können an den Küsten auch vermehrt Quallen auftauchen, die sich sonst lieber in kälteren Wasserschichten aufhalten. lno
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