■ Kurz und fündig: Tropenwald überstand Eiszeit
Washington (dpa) – Mit etwas niedrigeren Temperaturen, aber sonst unbeschadet hat der tropische Regenwald am Amazonas die letzte Eiszeit überstanden. Das behauptet der Paläontologe Paul Colinvaux von der Universität Michigan in Ann Arbor, USA, nachdem er Samen eiszeitlicher Vegetation aus einem See im Amazonasbecken bergen konnte. Zwischen 70 und 90 Prozent der uralten Samen stammen von Bäumen, die noch heute im Regenwald des Amazonasbeckens wachsen, erläuterte Colinvaux im Wissenschaftsmagazin Science. Die Auswertung der Samen zeige, daß die Temperaturen im eiszeitlichen Regenwald nur rund fünf bis sechs Grad Celsius niedriger lagen als heute. Damit räumen die Paläontologen mit der Vorstellung auf, daß das Amazonasbecken in der Eiszeit zur kargen Steppe wurde. Tatsächlich fanden sie kaum Grassamen.
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