: Tropenholz-Importeur will den Boykott beenden -betr.: "Keine Ahnung"-Experten, taz vom 3.4.1996
Betr.: „Keine Ahnung“-Experten, taz vom 3.4.
„Gong-Knock out in der ersten Runde“, so kommentiert Jochen Grabler in seinem Artikel die Robin-Wood-Aktion bei Tropenholzhändler Schlüter. Wenn er denn so sportlich schreibt, hätte er sich als guter Sportreporter auch die weiteren Runden ansehen sollen. Er hätte, statt sich nach zehn Minuten davonzumachen und ein k.o. zu attestieren, mitkommen sollen in das Büro des Tropenholzhändlers Schlüter, wie es seine Kollegen von der bürgerlichen Presse getan haben.
Haben zwei Patriarchen („Wenn Sie mein Sohn wären, würde ich Ihnen etwas hinter die Löffel geben.“) in Kolonialherrenmanier („Gegen die Abholzungen helfen nur Kondome“ – für die Afrikaner, meint er.) Herrn Grabler wirklich so beeindruckt, daß er vergaß, um was es ging?
Ein Tropenholzimporteur, erbost über geschäftliche Einbußen, verkündet das Ende des erfolgreichen Tropenholzboykotts, und beruft sich dabei – völlig irrwitzig und fern jeglicher Realität – auf Robin Wood und andere Umweltorganisationen.
Das wollten wir nicht ohne einen Robin Wood typischen Kommentar stehen lassen.
Christoph Meyer, Robin Wood
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