: Treuhand will Werften sanieren
■ Mit Sozialplänen und Unternehmenskonzepten gegen das Ende der Schiffsbauindustrie
Berlin/Rostock (dpa) — Die Treuhandanstalt in Berlin wird die Schiffsbauindustrie in Ostdeutschland bei ihren Sanierungsmaßnahmen mit einem umfangreichen Konzept unterstützen. „Es ist jetzt ein Korridor abgesteckt, und in diesem Korridor bewegt sich die Sanierung“, sagte Treuhand-Pressesprecher Wolfgang Schöde und bestätigte die in der 'Süddeutschen Zeitung‘ veröffentlichten Grundlagen dieses Konzepts. Nach Angaben des Blattes sollen die in der Deutschen Maschinen- und Schiffbau (DMS) AG, Rostock, zusammengeschlossenen Betriebe bis Juni dieses Jahres zunächst Liquiditätsbürgschaften in Höhe von 500 Millionen DM erhalten.
Die Treuhandanstalt will sich auch bei der Erstellung von Sozialplänen für die Beschäftigten engagieren, außerdem bei der betriebswirtschaftlichen Umstrukturierung. Mit ihrer Entscheidung bekenne sie sich zu der Leitlinie, sanierungswürdige Unternehmen mit umfassenden Unternehmenskonzepten zu begleiten. Der finanzielle Aufwand für die Sanierung der DMS AG soll sich aus heutiger Sicht auf 3,2 Milliarden DM belaufen. Allein 2,3 Milliarden DM entfielen auf Auftragsverluste. Eine Stillegung würde vermutlich auch über drei Milliarden kosten. Die DMS und die Treuhand sind der Auffassung, daß die Bundesregierung ihre Werftenhilfe und die Förderung der Liefergeschäfte mit der Sowjetunion fortsetzen soll, damit sich die Auftragslage bei dem Unternehmen stabilisiert.
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