■ Abweichende Reaktionen auf Gespräche: Treffen zwischen Israelis und Palästinensern
Jerusalem (AP) – Die ersten ranghohen Gesprächen über den Nahost-Friedensprozeß seit 16 Monaten haben Israelis und Palästinenser unterschiedlich beurteilt. Nach dem Treffen zwischen Verteidigungsminister Jitzhak Mordechai und dem Stellvertreter von Präsident Jassir Arafat, Machmud Abbas, antwortete Arafat gestern in Gaza knapp auf die Frage nach Fortschritten: „Keine.“
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte dagegen, eine Vereinbarung über den US-Vorschlag zum Truppenrückzug aus dem Westjordanland sei in Reichweite. Als Erfolg galt bei Beobachtern bereits die für gestern geplante Fortsetzung der Verhandlungen.
Abbas und Mordechai sagten nach ihrem dreistündigen Treffen in Tel Aviv am Sonntag, sie wollten sich auf die Hauptfragen konzentrieren. Es gebe Hoffnung auf eine Überbrückung der weitauseinanderliegenden Standpunkte. Mordechai sagte, sowohl der US-Sondergesandte Dennis Ross als auch der israelische Ministerpräsident Netanjahu seien nach der Unterredung telefonisch unterrichtet worden. Inhaltlich gab es im Streit über den Umfang des israelischen Truppenrückzugs aus dem Westjordanland nach Angaben beider Seiten keine Annäherung.
Mordechai erklärte, beide Delegationen hätten sich darauf verständigt, „kleine Teams“ einzurichten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen