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Traut vereint

■ Irans Geheimdienstminister beriet zwei Tage lang mit Bonner Kollegen

Bonn (dpa) – Iran sucht eine engere Kooperation mit den deutschen Sicherheitsbehörden. Dies sagte der für die Geheimdienste zuständige iranische Minister Ali Falahian am Donnerstag abend nach zweitägigen Gesprächen in Bonn vor Journalisten. Falahian war unter anderem mit dem für die Koordination der Geheimdienste beauftragten Staatsminister im Kanzleramt, Bernd Schmidbauer, sowie den Präsidenten von Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst (BND), Eckart Werthebach und Konrad Porzner, zusammengetroffen. Nach seinen Worten arbeiten die Sicherheitsorgane beider Länder bereits seit zwei Jahren zusammen.

Der Minister wies erneut Vorwürfe zurück, daß staatliche iranische Stellen hinter Attentaten und Mordanschlägen auf Regime-Gegner und Oppositionelle im Ausland steckten. Er hoffe, daß die Bundesrepublik ihre guten Möglichkeiten nutzen werde, die Position des Irans in internationalen Gremien zu verdeutlichen und zu unterstützen. Drei Wochen vor dem Prozeß um den Mord an vier prominenten iranischen Kurden im Berliner Restaurant „Mykonos“ bekräftigte Falahian, sein Land sei genauso an der Aufklärung und Bestrafung der Täter interessiert wie Deutschland. Im „Mykonos“-Prozeß geht die Anklage davon aus, daß ein iranischer Geheimdienst das Attentat geplant hat.

Falahian, der auch dem Nationalen Sicherheitsrat und damit einem der höchsten Führungsorgane in Teheran angehört, schloß nicht aus, daß terroristische iranische Gruppierungen ohne Wissen der Führung aktiv seien. „Es kann immer vorkommen, daß Leute auf eigene Faust handeln“, sagte er. Nach seinen Worten gab es keinen aktuellen Anlaß für seine Gespräche in Bonn. Er sei einer Einladung Schmidbauers gefolgt, der letztes Jahr zu Besuch in Teheran war. Der Fall des in Teheran zum Tode verurteilten Deutschen Helmut Szimkus, der der Spionage für den Irak beschuldigt wurde, kam nach Angaben Falahians nicht zur Sprache. „Im Augenblick gibt es keine ernsthaften Gespräche darüber“, sagte er. „Es geht um Agenten-Tätigkeit, und die Sache ist nicht leicht zu lösen.“

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