: Trauriger Rekord
317.678 Menschen waren im Februar in Berlin arbeitslos. Senator Wolf kritisiert die Kürzungen für Nürnberg scharf
Die Arbeitslosenzahl in Berlin bewegt sich weiter auf Rekordhöhe. Ende Februar waren nach Informationen der Deutschen Presseagentur 317.678 Menschen arbeitslos gemeldet – so viele wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Dies waren 4.200 mehr als vor einem Monat und 26.700 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote kletterte von 18,5 auf 18,7 Prozent. Für die Hauptstadt bedeutet dies bereits den dritten Monat in Folge einen Rekord. Im Januar war die Zahl das erste Mal seit 1990 über die Marke von 300.000 geklettert. Genau 313.473 Arbeitslose registrierte das Landesarbeitsamt. Es gibt die offiziellen Februar-Zahlen heute bekannt.
Angesichts der anhaltenden Konjunkturflaute ist der abermalige Anstieg im Februar erwartet worden. Rasche Besserung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Im Unterschied zu früheren Jahren befürchten Experten, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt auch im März nochmals verschlechtern könnte.
Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) hat unterdessen die Kürzungen im Haushalt der Bundesanstalt für Arbeit scharf kritisiert. Es sei eine „Milchmädchenrechnung, die nicht aufgehen kann“, wenn die Bundesanstalt trotz deutlich gestiegener Arbeitslosigkeit dieses Jahr ohne Bundeszuschuss auskommen und gleichzeitig die Hartz-Reformen finanzieren solle, sagte der Senator. Die vorgesehenen Kürzungen bei ABM und Qualifizierung müssten zurückgenommen werden. Für diese Forderung will der Senator auch unter seinen ostdeutschen Ministerkollegen werben. TAZ, DPA, DDP