: Trauer um Gordian Troeller
taz ■ Der Journalist, Bildreporter und Dokumentarfilmer Gordian Troeller ist tot. Der langjährige Autor von Radio Bremen sei, eine Woche nach seinem 86. Geburtstag, am Samstag gestorben, teilte der Sender mit. Troeller, der im Zweiten Weltkrieg für die alliierten Streitkräfte als Berichterstatter gearbeitet hatte, war bereits Ende der 40er-Jahre Deutschland-Korrespondent zahlreicher europäischer und kanadischer Zeitungen. Später spezialisierte er sich auf den Nahen Osten. Bei Arbeiten über den jemenitischen Bürgerkrieg für die Illustrierte „Stern“ begann er, die Ereignisse auch filmisch festzuhalten. So wurde Troeller zu einem der bedeutendsten Dokumentarfilmer der 60er- und 70er-Jahre. Für Radio Bremen arbeitete er von 1974 bis 1999. In dieser Zeit entstanden weit über 70 Dokumentationen. „Wichtig ist nicht“, hat der Autodidakt über sein Schaffen einmal gesagt, „wie gut Bilder aussehen, sondern, dass sie Wesentliches über die Verhältnisse aussagen.“ Radio Bremen-Intendant Heinz Glässgen würdigte Troeller als „einen der größten Dokumentarfilmer unserer Zeit.“ Er habe es verstanden, „bis ins Herz seiner Zuschauer vorzudringen“.