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Traube kommt an die Bremer Uni

■ Senat beschloß Institut für kommunale Energiewirtschaft

An der Bremer Universität wird ein neues Institut eingerichtet, das „Institut für kommunale Energiewirtschaft und -beratung“. Damit folgte der Senat gestern einer Empfehlung, die der Bremer Energiebeirat in seinem Abschlußbericht gegeben hatte. Leiter des dann bundesweit einmaligen Instituts soll der renommierte Energiewissenschaftler Klaus Traube werden, der auch Mitglied des Energiebeirates war. Die Weichen für die Besetzung der Professorenstelle hat Wissenschaftssenator Henning Scherf in einem Gespräch mit Traube bereits gestellt. Es fehlt noch eine detaillierte Aufgabenbeschreibung und das formale Berufungsverfahren. Die Arbeit soll im September beginnen.

Traube soll mit drei bis fünf wissenschaftlichen MitarbeiterInnen „kompetente Beratungskapazität aufbauen.“ So können dann beispielsweise Kommunen an der Bremer Universität Möglichkeiten prüfen lassen, wie in ihrem Bereich sparsamer und ökologisch vernünftiger mit Energie umgegangen werden könnte. Der Senat hofft, daß durch solche Aufträge etwa die Hälfte der 2,5 Millionen Mark, die das Institut jährlich kostet, wieder eingenommen werden können.

Gleichzeitig hat der Senat einen Fond von 250.000 Mark eingerichtet, aus dem alle einschlägigen Fachbereiche der Universität und der bremischen Hochschulen Forschungs- und Entwicklungsaufträge in Sachen Energie finanzieren können. Dieser Etat soll künftig auf eine Million Mark jährlich aufgestockt werden. Henning Scherf hoffte gestern nach der Senatssitzung, „daß Traube eine gute Theorie-Praxis -Verbindung herstellt“ und daß sich der Wissenschaftler künftig auch kräftig in die Bremer Energie-Diskussion einmischen werde. Für die Stromabnehmer sei dies ein Signal, daß jetzt mit einer ökologisch verträglicheren Energiepolitik ernst gemacht werde. Scherf: „Ich gönne das auch den Stadtwerken.“ Wenn Traube künftig den Stadtwerken Dampf mache, sei das „nicht schlecht“. Traube stehe biographisch für den Ausstieg aus der Atomenergie und das Umsteuern zu regenerativen Energiequellen. Da Traube ähnliche Angebote andererer Universitäten bislang immer abgelehnt habe, freue er sich besonders, daß der Wissenschaftler nach Bremen komme. Scherf: „Der könnte sich auch mit Rotwein und Gaulloise zurücklehnen und hämisch kommentieren.“

hbk

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