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■ Jodie FosterTrallala und andere Kleinigkeiten

Die US-amerikanische Filmzeitschrift Premiere veröffentlicht allmonatlich ein Inserat der Firma CPG Direct, bei der Filmfreunde und andere Neurotiker „Autographed Collectibles“ ordern können, also handsigniert ausgewiesene Fotos von Film- und Fernsehstars. Dieselben sind mit einer „Lifetime Guarantee for Authenticity“ versehen — was immer das bedeuten mag. Authentisch, so lange der Star unter uns atmet? Steven Spielberg ist jedenfalls für 95 Dollar im Angebot, Tom Hanks für 75 und Johnny Depp gar nur für 50.

Ein Konterfei von Jodie Foster schlägt hingegen mit 150 Dollar zu Buche, nur noch übertroffen von Madonna (250 fette Mäuse). Jedes CPG Direct-Inserat ist durch die Bemerkung ergänzt: „Please note that all prices are subject to change.“ Nun gibt es Leute wie unsereinen, die jedes Premiere—Heft gründlich studieren und dabei feststellen konnten, daß Fosters Preis über die letzten achtzehn Monate stabil geblieben ist, während der von Al Pacino trotz heftigens Chargierens (Heat“!) in den Keller rutschte.

Was Wunder, denn Jodie Foster ist, genau betrachtet, keine Schauspielerin oder Regisseurin, sondern für ihr Publikum eher so etwas wie die gnadenreiche Elisabeth der Hollywood Hills. Ein trefflicher Vergleich (vgl. Foster- Nell in „Nell“), denn von der Heiligsprechung ist die 33jährige Jodie Foster höchstens einen Oscar entfernt. Zwei hat sie nämlich schon bekommen — einen für die Kellnerin Sarah Tobias aus „Angeklagt“, einen für ihre FBI- Agentin Clarice Starling aus „Das Schweigen der Lämmer“, und für die Rolle des heiligen wilden Mädels Nell erhielt Foster immerhin eine Nominierung.

Oder sollte sich unsereins da irren? Gut möglich, denn wir sind nicht einfach Fan, sondern Fan Fan, wie Fanfan, der Husar, sozusagen, weswegen wir ungeduldig des Tages harren, da Jodie Foster sich dem Genre Kostümfilm (Musketierfilm!) zuwendet. Denn im Kostümfilm brillierte Jodie Foster selbstverständlich auch schon: Nachdem sie in „Taxi Driver“ als coolste Kindhure der Filmgeschichte beeindruckte, kutschierte sie in „Maverick“ mit Korsett und Korkenzieherlöckchen durch den wilden Westen.

Das alles hat natürlich auch eine höhere Bedeutung, aber weil nun einmal Film-Festspiele sind, wollen auch wir ein wenig spielen, allerdings mit Ihnen nicht Katz und Maus. Daten können Sie schließlich im Lexikon nachschlagen, darum sei hier nur verraten, daß Jodie Foster auch eine very funny person mit einem good sense of humour ist, was man nach einem ernsthaften Streifen wie „Das Wunderkind Tate“, der ersten Regiearbeit des lange Zeit nie von Seiten seiner Mutter weichenden Wunderkinds Jodie, so nicht erwartet hätte. Es ist wahr, weil es in dieser Zeitung steht: Jodie Foster kann lachen! Überprüfen Sie das, indem Sie sich Fosters zweite Regiearbeit „Familienfest und andere Schwierigkeiten“ ansehen — und natürlich auf der Berlinale, die Jodie Foster durch den Glanz ihrer zauberhaften Anwesenheit verschönt. Anke Westphal

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