: Tränengas und Schrotkugeln gegen Studentendemonstration in Panama
Panama–Stadt (ap) - Die Polizei in Panama–Stadt hat am Donnerstag eine Demonstration, bei der mehrere hundert Studenten ein Ende der Vorherrschaft des Militärs verlangten, gewaltsam aufgelöst. Die Polizisten schossen mit Tränengas und Vogelschrot in die Menge. Nach Angaben von Augenzeugen wurden über ein Dutzend Jugendliche festgenommen. Es handelte sich um die ersten gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit seit dem 10. Juli. Zu dem „Marsch der Jugend“ hatte eine im Juni von 192 Gruppen und Verbänden verschiedenster Art gegründete Vereinigung namens „Nationaler Bürgerkreuzzug“ aufgerufen. Sie strebt die Beseitigung des Regimes von General Manuel Antonio Noriega an. Nach dem Polizeieinsatz verteilten sich die Demonstranten und errichteten in umliegenden Straßen Barrikaden aus Müll, den sie anzündeten. Sie erhielten moralische Unterstützung von den in den Firmengebäuden der Umgebung Beschäftigten, die sich auf Balkonen ansammelten und weiße Schals schwenkten, das übliche Zeichen der seit zwei Monaten anhaltenden Proteste gegen das Regime. Die Angestellten ließen weiße Papierschnipsel auf die Polizisten herniederregnen. Kraftfahrer hupten zum Zeichen des Protestes.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
