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Toter Wille

■ Springer-Chef gestorben

Hamburg (dpa/taz) – Nach langer, schwerer Krankheit starb der Vorstandsvorsitzende des Axel-Springer-Verlags, Günter Wille, am Montag an Krebs. Das teilte gestern der Verlag in Hamburg mit.

Wille hatte im Sommer 1991 die Leitung des mit 3,6 Milliarden Mark Umsatz und rund 12.000 Mitarbeitern größten deutschen Verlagskonzerns übernommen und das angeschlagene Unternehmen wieder auf wirtschaftlichen Erfolgskurs gebracht. Er entzerrte die verkrusteten Führungsstrukturen des Hauses, setzte einen rigiden Sparkurs durch, dem unter anderem 18 Prozent der Belegschaft zum Opfer fielen, und schlichtete den Streit unter den Gesellschaften, der im wesentlichen auf dem Konflikt seines Vorgängers Peter Tamm mit dem Münchner Filmhändler Leo Kirch beruhte. Die Reform glückte, im jüngsten Geschäftsbericht konnte Wille erstmals wieder eine Gewinnsteigerung bekanntgeben.

Günter Wille, der schon bei seiner Amtsübernahme erkrankt war, habe sich „für unser Haus verzehrt“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Bernhard Servatius über den Firmenchef, der selbst während der anstrengenden Chemotherapiebehandlungen die Führung des Unternehmens beibehielt [Nix für ungut, aber Workaholics leben gefährlich, d.säzz.]

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