: Tote bei UN-Einsatz im Kongo
KIGALI afp/taz ■ UN-Blauhelmsoldaten im kongolesischen Unruhedistrikt Ituri haben am Sonntag mindestens zwei Menschen erschossen. Wie UN-Sprecher Léo Salmeron mitteilte, kam es am Sonntagabend zu einer Schießerei in Ituris Hauptstadt Bunia, als marokkanische UN-Einheiten ein Treffen der Gruppierung UPC (Union kongolesischer Patrioten) auflösen wollten. Die UN-Soldaten hätten „energisch“ zurückgeschossen, nachdem UPC-Milizionäre sie angegriffen hätten, sagte der Sprecher. Ein Milizionär und eine unbeteiligte Zivilistin seien dabei getötet worden. Bei dem Treffen hätten sich 15 bewaffnete Milizionäre befunden, darunter acht „als Frauen verkleidet“, obwohl das Tragen von Waffen in Bunia für Kongolesen verboten ist. Der Vorfall folgt auf mehrere Tage steigender Spannungen in Bunia zwischen den UN-Truppen und der Bevölkerung. Nach der Verhaftung eines Händlers durch die UNO kam es Ende letzter Woche zu Demonstrationen gegen die Blauhelmpräsenz und zu ausgiebigen nächtlichen Schusswechseln in der Stadt. Bunia ist der wichtigste Einsatzort der UNO in der Demokratischen Republik Kongo. D.J.