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Todesurteile ungültig

BERLIN taz ■ Der britische Geheimrat („Privy Council“), der einigen karibischen Staaten als oberstes Berufungsgericht dient, hat sechs Todesurteile in Jamaika in lebenslängliche Haftstrafen umgewandelt. Dies meldete gestern die BBC. Zur Begründung der Richter in London hieß es unter anderem, die bereits den vor fünf Jahren verurteilten Angeklagten eingeräumte Berufungsfrist sei zu kurz gewesen. Jamaikas Generalstaatsanwalt A. J. Nicholson sagte, das Urteil werde „ernsthafte verfassungsmäßige Konsequenzen“ haben. Um die Kriminalität einzudämmen, wollen Politiker in der Karibik verstärkt Kriminelle hinrichten lassen. Die britischen Richter verstärken mit ihrer Zurückhaltung in Bezug auf die Todesstrafe in der Karibik den Ruf nach einer eigenen regionalen Berufungsinstanz. In Jamaika wurde zuletzt 1988 die Todesstrafe vollstreckt.

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