piwik no script img

KommentarTodeskuß

■ Liebe zwischen Reps und Neonazis Dankenswerte Offenheit

Wenn der Verfassungsschutz das eingefädelt hat, dann hat er das geschickt gemacht: Die rechten Ultras versuchen den Republikanern den Todeskuß zu geben. Schönhuber mag unglaubliche Hetztiraden loslassen, aber auf eines war er immer wieder bedacht, das war der Abstand zu den extremen Gruppen und Grüppchen, besonders nach den Anschlägen der letzten Jahre. Medial mit den Brandsätzen in Zusammenhang gebracht zu werden, das macht sich nicht so besonders. Das war der Grund dafür, daß die DVU die Todesstrafe für die Täter von Solingen forderte, das war der Grund dafür, daß die Reps das Verbot der FAP forderten.

Neonazis und Parteien wie Reps und DVU: Da werden gemeinsam mit Neonazigruppen Heldengedenktage veranstaltet, da brauchen die wohlanständigen Parteien natürlich einen Saalschutz, da tauchen Mitglieder der verbotenen Gruppen mühelos bei den großen Organisationen unter – und da bekommt Markus Privenau selbstverständlich eine Einladung zu einer Rep-Veranstaltung. Später trifft man sich dann bei „gemeinsamen Zirkeln“. Neonazis unterstützen Reps, so wenig das die Öffentlichkeit wirklich wundern mag, so schwer ist diese Verbindung konkret zu beweisen. Der Gruppe um Worch und Privenau ist zu danken, daß sie die Gemeinsamkeiten öffentlich gemacht haben. Oder: Wenn es der Verfassungsschutz war, dann war er ziemlich schlau. Jochen Grabler

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen